Auf den Gipfel ist die Luft dünner

Anwälte, die in den Qualitätsmedien wie Handelsblatt, Börsen-Zeitung, FAZ oder Süddeutsche Zeitung zitiert werden oder einen Gastbeitrag verfassen wollen, müssen unterhaltsam, spannend und informativ zugleich schreiben. Denn wichtigster Kritiker ist der anspruchsvolle Redakteur, der erst einmal von einem Thema überzeugt werden will. Das setzt voraus, dass der Beitrag von der Headline über das Intro bis hin zum letzten Absatz aus einem Guss geschrieben ist – wie ein Gletscher, der sich sanft vom Gipfel bis ins Tal zieht.

Komplexität auflösen

Anwälte sind es gewohnt, komplexe Materien in den entsprechenden Fachkreisen mit hohem Abstraktionsgrad zu kommunizieren. Juristisch nicht vorgebildete Leser, und dazu gehören auch Manager und Wirtschaftsredakteure, steigen aber bei komplizierten Texten schnell aus, wenn sie diese nicht auf Anhieb verstehen und ihnen Nutzen und Relevanz nicht schon über die Headline vermittelt wird. Deshalb ist es so wichtig, dass die fertig gestellten Texte noch einmal von einem journalistisch geschulten Profi redigiert werden.

Einfühlungsvermögen gefragt

Diese Übersetzungsarbeit ist ein empathischer und kreativer Prozess. Deshalb schreiben sich anspruchsvolle Texte für die Qualitätsmedien nicht mal eben so. Der Schreibvorgang ist gerade deshalb herausfordernd, weil er die logisch und folgerichtig aufeinander aufbauenden Denkschritte aus der Sicht des Lesers abbildet. Was kommt in die Headline? Welche Kernbotschaft steckt in dem Thema? Verfolgt der Autor eine starke These, gibt es den berühmten roten Faden, der den Text von Anfang bis Ende verbindet? Sind die Übergänge geschmeidig, sind die Formulierungen leicht verständlich und dennoch authentisch?  Auch der Lesefluss will beachtet werden. Das erreicht der Autor etwa durch einen harmonischen Wechsel von kurzen zu langen Sätzen. Ziel ist ein verständlich-lebendiger Beitrag, der mit starken und relevanten Inhalten überzeugt.